Offroad Reifen | Auswahl, Tipps & Unterschiede

Offroad Reifen | Auswahl, Tipps & Unterschiede

Der perfekte Grip abseits des Asphalts

Wer Abenteuer abseits befestigter Straßen sucht, braucht vor allem eins: die richtige Bereifung. Ob Geländewagen, SUV, Pick-up oder Expeditionsfahrzeug – Offroad-Reifen sind ein unverzichtbares Ausrüstungsmerkmal. In diesem Beitrag erfährst du, warum diese so wichtig sind, welche Varianten es gibt und worauf du beim Kauf achten solltest.

Warum sind Offroad-Reifen notwendig?

Straßenreifen sind für Asphalt entwickelt – sie bieten hohen Fahrkomfort, geringen Rollwiderstand und guten Grip bei höheren Geschwindigkeiten. Im Gelände jedoch stoßen sie schnell an ihre Grenzen. Offroad-Reifen hingegen sind speziell auf lose und unwegsame Untergründe ausgelegt.

Die wichtigsten Merkmale:

  • Tiefes, grobstolliges Profil: Für optimalen Vortrieb in Schlamm, Sand, Schotter oder Schnee.

  • Selbstreinigung: Offenes Profil schleudert Schlamm und Steine beim Drehen automatisch heraus.

  • Verstärkte Konstruktion: Höhere Widerstandsfähigkeit gegen Schnitte, Stiche und Abrieb.

Fazit: Ohne spezielle Offroad-Bereifung ist das sichere Vorankommen im Gelände kaum möglich.

Offroad-Reifen in allen Dimensionen

Ob 15, 16, 17, 18 oder 20 Zoll – Offroad-Reifen sind in nahezu jeder Größe verfügbar. Achten Sie bei der Auswahl auf:

  • Herstellerfreigaben in Ihren Fahrzeugpapieren

  • Eintragungspflicht bei abweichenden Größen

  • Ausreichend Platz im Radkasten (ggf. Höherlegung erforderlich)

Die wichtigsten Offroad-Reifenarten im Vergleich

Je nach Einsatzgebiet unterscheidet man zwischen verschiedenen Offroad-Reifentypen. Die folgende Übersicht hilft dir, den richtigen Reifentyp für dein Fahrzeug und deine Anforderungen zu finden.

Reifentyp Einsatzgebiet Vorteile Nachteile Beispiele
All-Terrain-Reifen (AT) Mischung aus Straße und leichtem Gelände Sehr guter Kompromiss für Alltagsfahrzeuge mit gelegentlichem Offroad-Einsatz
Gute Straßenlage, relativ leise
Häufig mit Schneeflockensymbol (3PMSF) – also wintertauglich
Meist mit E-Kennung (Straßenzulassung)
Weniger Grip bei tiefem Schlamm oder losem Sand als MT-Reifen BF Goodrich KO2
General Grabber AT3
Falken Wildpeak AT3WA
Mud-Terrain-Reifen (MT) Schlamm, Geröll, Waldwege, schweres Gelände Extrem grobstolliges Profil für maximale Traktion im Gelände
Sehr robuste Flanken
Laut auf Asphalt, deutlich schlechteres Fahrverhalten bei Nässe
Höherer Spritverbrauch durch mehr Rollwiderstand
Kürzere Lebensdauer auf der Straße
Meist keine Alpine-Kennung, also nicht wintertauglich
Teilweise keine Straßenzulassung
BF Goodrich KM3
Cooper Discoverer STT Pro
Insa Turbo Special Track
Rugged Terrain-Reifen (RT) Mittelding zwischen AT und MT – ideal für Reisemobile mit höherem Geländeanteil Robuster als AT, aber alltagstauglicher als MT
Meist mit Straßenzulassung
Teilweise mit Schneeflockensymbol erhältlich (wintertauglich)
Weniger Auswahl als bei AT oder MT
Nicht alle Modelle wintertauglich
BF Goodrich Trail Terrain T/A
Toyo Open Country RT
Competition-/Spezialreifen Extremes Gelände, Trophy-Einsätze, Expeditionen Maximale Performance im Extremgelände
Spezialisierte Profile
Meist ohne Straßenzulassung
Oft nur mit Sondergenehmigung fahrbar
Offroadreifen

Quelle: Goodrich

Beliebte Hersteller von Offroad-Reifen

Hier eine Auswahl renommierter Marken:

  • BFGoodrich – besonders beliebt: All-Terrain KO2 und Mud-Terrain KM3

  • General Tire – die Grabber-Serie als robuster Allrounder

  • Cooper Tires – langlebige Modelle für AT und MT

  • Goodyear Wrangler – gute Traktion, auch auf Schnee

  • Toyo Open Country – oft erste Wahl bei Overlandern

  • Falken Wildpeak – starke Leistung bei attraktivem Preis

Geeignete Fahrzeuge für Offroad-Reifen

Geländewagen

 

4x4 Reisemobile & Camper

Expeditionsmobile ab 7,5t

Ineos Grenadier Bergausfahrt
Ford Cliff 4x4 Steilfahrt

Wichtige Hinweise zu Kauf, Pflege und Vorschriften

Straßenzulassung & Vorschriften

  • E-Prüfzeichen: Pflicht für alle straßenzugelassenen Reifen in der EU.

  • Geschwindigkeitsindex: Muss mit den Fahrzeugpapieren übereinstimmen. Ist er niedriger, ist ein Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers Pflicht.

  • RDKS: Fahrzeuge ab 11/2014 benötigen ein funktionierendes Reifendruckkontrollsystem – beachten Sie dies bei Felgenwechsel!

  • Eintragungspflicht: Abweichende Reifendimensionen erfordern meist eine Einzelabnahme (z. B. TÜV).

Pflege und Wartung

  • Luftdruck anpassen: Im Gelände Druck absenken (oft auf 1,0–1,5 Bar) – auf der Straße wieder anpassen!

  • Reinigung: Nach Geländefahrten Profil und Felgen säubern.

  • Profiltiefe regelmäßig prüfen: Ideal für Geländefahrten: mind. 6–8 mm.

  • Reifenrotation: Alle 10.000 km zur gleichmäßigen Abnutzung.

  • DOT-Nummer beachten: Reifen sollten spätestens nach 6–10 Jahren ersetzt werden – auch wenn ungenutzt.

Kaufberatung

  • Einsatzprofil analysieren: Wie oft und wie extrem fahren Sie wirklich Offroad?

  • Testberichte & Nutzermeinungen lesen

  • Fachhandel oder Online-Kauf? – Beides hat Vor- und Nachteile

  • Nicht nur auf den Preis achten: Ein günstiger Reifen kann teurer werden, wenn er nicht zu Ihrem Einsatzzweck passt.

Fazit: Mit den richtigen Offroad-Reifen sicher ins Abenteuer starten

Ob auf Schlamm, Sand oder Geröll – die Wahl der richtigen Offroad-Bereifung macht den Unterschied. Investieren Sie in qualitativ hochwertige Reifen, die zu Ihrem Fahrzeug und Ihrem Einsatzprofil passen. Wer regelmäßig ins Gelände fährt, wird schnell feststellen: Gute Reifen sind keine Spielerei, sondern ein entscheidender Sicherheitsfaktor – für Grip, Kontrolle und das echte Offroad-Gefühl.

 

FAQ zu Offroad-Reifen: Alles, was du wissen musst

 

Was ist das Besondere an Offroad-Reifen?

Offroad-Reifen unterscheiden sich deutlich von normalen Straßenreifen. Sie haben:

  • ein gröberes Profil mit mehr Lamellen

  • verstärkte Seitenwände gegen Steinschläge oder Anprallschäden

  • spezielle Gummimischungen für besseren Grip auf losem Untergrund

  • meist eine höhere Tragfähigkeit (z. B. LT-, C- oder XL-Kennung)

Welche Offroad-Reifen-Typen gibt es?

  • AT (All Terrain): Der Kompromiss aus Straße und Gelände – leise, langlebig, auch für den Alltag geeignet

  • MT (Mud Terrain): Grobes Profil, exzellenter Grip im Schlamm, aber: laut, höherer Spritverbrauch, schlechtere Nässehaftung

  • RT (Rugged Terrain): Mix aus AT und MT – robuster und geländegängiger als AT, aber alltagstauglicher als MT

  • Competition/Specials: Für extreme Bedingungen – nicht straßenzugelassen

Sind Offroad-Reifen wintertauglich?

Das hängt vom Reifen ab. Achte auf das Alpine-Symbol (3PMSF) – nur damit gilt der Reifen rechtlich als Winterreifen!

  • Viele moderne AT-Reifen (z. B. General Grabber AT3, Falken Wildpeak AT3WA) haben das Symbol.

  • MT-Reifen haben oft nur das M+S-Zeichen, was seit 2018 nicht mehr ausreichend ist.
    Tipp: Wintertauglich = Nur mit Alpine-Symbol legal bei Winterreifenpflicht!

Sind Offroad-Reifen straßenzugelassen?

  • Ohne E-Kennzeichnung: Nur für den Offroad-Einsatz (z. B. Wettbewerbe, Privatgelände)

  • Straßenzulassung + Wintertauglichkeit = E-Kennung + Alpine-Symbol

Welche Offroad-Reifen sind die leisesten?

AT-Reifen schneiden hier am besten ab. Besonders leise und alltagstauglich:

  • BFGoodrich KO2

  • General Grabber AT3

  • Falken Wildpeak AT3WA

Kann ich mit MT-Reifen dauerhaft auf der Straße fahren?

Technisch ja, aber mit Nachteilen:

  • deutlich höherer Spritverbrauch

  • mehr Abrollgeräusche (laut!)

  • schnellere Abnutzung

  • schlechtere Fahreigenschaften bei Nässe oder Schnee
    Fazit: Nur sinnvoll, wenn du häufig im Gelände unterwegs bist.

Wie viel Bar Luftdruck ist im Gelände ideal?

Das hängt vom Fahrzeuggewicht und Untergrund ab:

  • Sand: 0,8–1,2 bar

  • Schotter/Waldwege: 1,5–1,8 bar

  • Straße danach: unbedingt auf Serienwert zurückstellen
    Achtung: Zu niedriger Druck ohne Beadlock-Felgen kann gefährlich sein!

Was sind Beadlock-Felgen und brauche ich sie?

Beadlock-Felgen klemmen den Reifen fest auf der Felge – ideal bei extrem niedrigem Luftdruck.

  • Nur für spezielle Anwendungen (Wettbewerb, Expedition)

  • Meist nicht straßenzugelassen

Welche Offroad-Reifen sind für Wohnmobile geeignet?

Wichtig sind:

  • Hoher Lastindex

  • Verstärkter Aufbau (C, LT oder XL-Kennung)

    Empfehlenswerte Modelle:

  • BFGoodrich KO2

  • Goodyear Wrangler Duratrac

  • Falken Wildpeak AT3WA

Muss ich bei Allradfahrzeugen spezielle Reifen montieren?

Ja – bei Allrad- oder zuschaltbaren 4x4-Systemen ist es wichtig, dass:

  • alle vier Reifen identisch sind (Profil, Größe, Hersteller)

  • der Profilverschleiß gleichmäßig ist
    Unterschiede können zu Schäden am Antriebsstrang führen (z. B. Verteilergetriebe).

Was bedeuten die Kürzel "LT", "C" oder "XL"?

  • LT (Light Truck): Robuster Reifen für leichte Nutzfahrzeuge

  • C (Commercial): Für Transporter und Wohnmobile, hohe Traglast

  • XL (Extra Load): Höherer Luftdruck und Traglast bei gleichem Format

Gibt es Offroad-Reifen für Elektrofahrzeuge?

Ja – vor allem für E-SUVs oder Pickups mit Allrad. Achte auf:

  • niedrigen Rollwiderstand
  • hohe Traglast (wegen Batteriegewicht)
  • ggf. spezielle E-Reifen-Kennzeichnung

Wie oft sollte ich Offroad-Reifen kontrollieren?

Nach jeder Gelände-Tour:

  • Sichtkontrolle auf Schnitte, Risse, Beulen, Fremdkörper

  • Profiltiefe messen

  • Luftdruck prüfen und anpassen
    Mindestens alle 10.000 km rotieren lassen (vorne ↔ hinten) für gleichmäßigen Verschleiß.

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